Der Lehrstuhl FÜR Wahnsinn an der Freien Universität Berlin gibt bekannt:
Brief an die Lehrkommision abgefangen, Recht auf ihre Meinungsbildung ausgeschaltet (siehe unten): VORZENSUR ! Der geschäftsführende Direktor des Instituts für Philosophie entrechtet FU Gremien - Studentenbeteiligung Makulatur - Ein Faustschlag ins Gesicht des ASTAs - "Diskurs" im Philosophischen Institut: Schaumschlägerei - er wird willkürlich abgeräumt, wenn es den Machthabern passt! Radikale Ausgrenzung angeblich nicht "spezifisch philosophischer Themen":
Die Seminare finden im Wintersemester 2000/01 statt |
6.10.1999 Sehr geehrte Frau Heitmüller, ich möchte Sie auf diese Weise davon unterrichten, daß das Institut für keinen von Ihnen einen Lehrauftrag beim Fachbereich beantragen wird. Weder können wir erkennen, daß es sich bei diesen Themen um spezifisch philosophische Themen handelt, noch lassen die Unterlagen erkennen, daß bei den Antragstellen die besondere Qualifikation vorliegt, die in solchen Fällen verlangt ist. Mit freundlichem Gruß Prof. Dr. Peter Bieri |
Diese Bekanntmachung wurde am Donnerstag, den 3.12.98 abends bei einer Informationsveranstaltung den anwesenden Vertreter/Innen der Studentenschaft verlesen und ohne Widerspruch zur Kenntnis genommen.
Seit dem 29.4.'98 gibt es einen Lehrstuhl für Wahnsinn an der Freien Universität Berlin!
Der 29.4. war der Tag, an dem sich die Lehrkommision des Instituts für Philosophie ihrer Kompetenz entledigt und dadurch den neuen Lehrstuhl inauguriert hat - die anwesenden ProfessorInnen haben den Fehler begangen, weder inhaltlich noch formal angemessen auf die Vorschläge von drei Seminaren des Lehrstuhls für Wahnsinn, zu reagieren: Frau Prof. Krämer hat die Vollmacht von Frau Dr. Willig ignoriert, in der sie Herrn Talbot und Herrn Rudert autorisiert hat, für sie zu sprechen!
Aber dadurch, daß sich die Lehrkommission der inhaltlichen Diskussion der vorgeschlagenen Seminare völlig verweigert hat, hat sie die Philosophie verraten und sich zum Büttel von Machtinteressen gemacht - sowohl der Vorsitzende als auch die anderen anwesenden Studenten, haben offensichtlich vor der anwesenden Professorenschaft geduckmäusert. Damit ist das Konzept, eine Universität durch die paritätische Mitarbeit der Studentenschaft zu einer kritischen zu machen gescheitert - die Abnicker verfolgen vermutlich eigene Prüfungsinteressen.
Der Lehrstuhl für Wahnsinn schlägt vor, einen unbefristeten Scheinannahme-Verweigerungsstreik zu diskutieren, um gerade in der Philosophie den Verwertungsinteressen ein Schnippchen zu schlagen, den Unterhaltungswert von Philosophie zu betonen und dem Diskurs eine offene Wendung weg von Machterhaltungsinteressen zu geben.
Der Lehrstuhl für Wahnsinn gibt bekannt: Wir bedanken uns für den vorwegeilenden Gehorsam, den der geschäftsführende Direktor des Instituts, Prof. Holm Tetens, bewiesen hat, dadurch daß er das erste Seminar des Lehrstuhls in diesem Semester über Gödel und sein Werk durchführte:
Gödel gewährte nur wenigen Menschen Einblick in die Quelle seiner Erkenntnisse. Er sagte nicht geradeheraus, was er über die Welt dachte. Er sagte nur, was er beweisen konnte. Er lebte ein sehr isoliertes Leben, vertraute nur wenigen Menschen und mußte sich wiederholt wegen Depressionen und Überanstrengung in Nervenkliniken begeben. Er war scheu und mißtrauisch, nicht zuletzt gegenüber Ärzten, obwohl er stark mit seinem Gesundheitszustand beschäftigt war. Die Depressionen nahmen zu und entwickelten sich in den siebziger Jahren zur Paranoia mit dem klassischen Syndrom der Angst vor Lebensmittelvergiftung. Als seine Frau Adele 1977 ins Krankenhaus eingeliefert wurde und ihn also nicht mehr versorgen konnte, wurde die Situation sehr ernst. Pflegerinnen wies Gödel an der Tür ab. Er starb am 14. Januar 1978, in " Fötusstellung ", wie es heißt. Als Todesursache wurde "Fehl- und Unterernährung" infolge von "Persönlichkeitsstörung" angegeben. Er hatte der Reichweite des menschlichen Verstandes jenseits der Grenzen des formal Beweisbaren die schönste Huldigung dargebracht, die je von einem Logiker formuliert worden ist.aus: "Spüre die Welt" von Tor Norretranders, S.89
Im Sommer Semester wird der Lehrstuhl für Wahnsinn beginnend am 22.4.'99 von 14.00-18.00 Uhr im Raum JK27/103 seine Seminare abhalten: Verrückte Diskurse
Werner-Fuß-Zentrum
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